Open-Access-Roadshow Schleswig-Holstein in der Zentralen Hochschulbibliothek Flensburg

Rund 50 Studierende, Mitarbeitende und Lehrende beider Flensburger Hochschulen haben sich am 14.11.2019 über Open Access informiert. Open Access meint den unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu wissenschaftlicher Information im Internet. Open Access ist damit eine Publikationsform und eine Bewegung und findet weltweit zunehmend Unterstützung. Doch es gibt auch Vorbehalte gegen Open Access, so wird etwa immer wieder die Frage nach der Qualitätssicherung gestellt.

Um Vorteile und Vorbehalte zu diskutieren, haben die Hochschulbibliotheken Schleswig-Holsteins vom 11. Bis zum 14. November eine Roadshow rund um die Themen Open Access und Open Science organisiert. Die Veranstaltungen wurden von der Landesregierung mit Mitteln aus dem Digitalisierungsprogramm unterstützt. Ihr Ziel: Open Access als Teil der weltweiten Open Science-Bewegung im Norden ins Scheinwerferlicht zu rücken. Am letzten Tag der Roadshow machten die Expertinnen und Experten Halt auf dem Campus Flensburg.

„Wir sind der Landesregierung sehr dankbar, dass sie mit dieser Initiative die Universitäten und Hochschulen des Landes tatkräftig dabei unterstützt, das Thema Open Access weiter auf den Weg zu bringen“, sagte Stephanie Brady, Kanzlerin der Europa-Universität Flensburg bei ihrer Begrüßung. Diese Roadshow sei ein wichtiges Statement für den weltweit freien Zugang zu wissenschaftlicher Information, so Brady. Weiter hob sie hervor: „Gerade in Zeiten öffentlicher Delegitimierung von Wissenschaft bildet ein offener Zugang ein wichtiges und demokratisierendes Moment.“

Dr. Christoph Jansen, Präsident der Hochschule Flensburg, unterstich, dass an den Fachhochschulen die Zustimmung zu Open Access etwas niedriger als an den Universitäten liege, nämlich 82,7 Prozent statt 93,8 Prozent. Er fragte danach, wie bei Open Access die Qualität sichergestellt werden könne, welche Konsequenzen diese Veröffentlichungsstrategie für die Bibliotheken habe und ob sie zum Arbeitsleben der künftigen Absolventinnen und Absolventen passe. „Die Diskussion um den Umgang mit Veröffentlichungen und mit Ergebnissen wissenschaftlicher Erkenntnisse muss passend zu dem Bedarf des künftigen Berufsalltags geführt werden“, forderte er.

Im Verlaufe des Nachmittags wurden unterschiedliche Open-Access-Projekte vorgestellt, etwa das weltweit beachtete Großprojekt „DEAL“. Dieses Projekt schließt im Auftrag der deutschen Wissenschaftsallianz bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften (E-Journals) großer Wissenschaftsverlage ab. Gemeinsam mit den anwesenden Forscherinnen und Forscher wurde auch Praktisches diskutiert, beispielsweise wie in Open Access Artikel veröffentlicht werden können.

Vorträge
  • Open Access Eine Einführung: Anika Wilde (OA-Beauftragte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch)
  • Mehr als nur ein DEAL – wie der Umstieg auf Open Access jetzt gelingen kann: Kai Karin Geschuhn (Max Planck Digital Library)
  • Neue Lernwelten gestalten mit OER (Open Educational Resources): Jan Neumann (Hochschulbibliothekszentrum NRW)
  • Open Access in der Erziehungswissenschaft: Dr. Sieglinde Jornitz (DIPF, Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation)
  • Open Access in einem geisteswissenschaftlichen Verlag: Stefanie Hanneken (transcript Verlag)
  • Publish your work in Open Access!: Lars Bjørnshauge (Directory of Open Access Journals)
  • Förderung von Open-Access-Publikationen an der Europa-Universität Flensburg: Dr. Martina Kattein (Forschungsreferat EUF)